So zeigen Sie Zivilcourage, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen
Ob Überfall, handgreifliche Auseinandersetzung oder Körperverletzung: An Bahnhöfen oder in Zügen kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Sollten Sie selbst einmal in eine solche Lage geraten oder Zeuge einer Tat werden, ist Ihre Zivilcourage gefragt. Wir erklären Ihnen, wie Sie in derartigen Situationen am besten vorgehen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Was bedeutet Zivilcourage?
Zivilcourage setzt sich aus dem Wort „Zivil“, gleichbedeutend mit „bürgerlich bzw. nichtmilitärisch“ und dem Wort „Courage“, das wiederum für „Mut“ steht, zusammen. Es beschreibt das mutige Verhalten von Menschen, die in Aktion treten, um anderen in gefährlichen Situationen zur Seite zu stehen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn jemand bedroht wird und ein Dritter sich der Situation gegenüberstellt, anstatt wegzusehen. Diese Menschen setzen oftmals ihr eigenes Leben aufs Spiel, da derartige Begebenheiten oft nur schwer einzuschätzen sind.
Was würden Sie tun, wenn ein anderer Passagier im Zug angegriffen wird? Würden Sie versuchen, den Angreifer zu stoppen, Hilfe holen oder einfach zusehen? Ob Sie es glauben oder nicht: Oft kann auch schon genaues Beobachten, oder das Fotografieren der Tat dabei helfen, die Täter zu überführen. Denn beim direkten Eingreifen in die Tat könnten Sie sich selbst in Gefahr bringen. Ganz besonders, wenn Sie in der Unterzahl sind, oder der Täter stärker ist als Sie.
Ein trauriges Beispiel ist der Fall des Dominik Brunner, der 2009 an einem S-Bahnhof in München bei einer Auseinandersetzung von Jugendlichen einschritt und von diesen angegriffen und getreten wurde. Seine Verletzungen waren zwar nicht lebensgefährlich, er starb jedoch im Krankenhaus an einem Herzstillstand. Brunner erhielt posthum zahlreiche Ehrungen für Zivilcourage. Der Vorfall zeigt jedoch, wie das Einschreiten in eine gefährliche Situation ausgehen kann.
Sechs Regeln für kritische Situationen: Hinsehen statt weggehen
Damit Sie sich selbst nicht in Gefahr bringen, wenn Sie Zeuge einer derartigen Situation werden, gibt es sechs praktische Regeln, die Ihnen zeigen, wie Sie in diesem Fall am besten handeln:
Nun wissen Sie, wie Sie in einer brenzligen Situation am besten handeln. Die Regeln zeigen, dass sich jeder Mensch unabhängig von Alter, Geschlecht, Größe oder Körperbau Hilfe leisten kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.