Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) hat auf seiner heutigen Verbandsversammlung Bilanz für 2017 gezogen und wichtige Entscheidungen für das neue Jahr getroffen. Die Fahrgäste haben in den vergangenen elf Monaten die Qualitätsstrategie der Unternehmen und des Verbundes honoriert: Mehr Pendler und eine starke Nachfrage im Freizeitverkehr führen bis zum Jahresende voraussichtlich zu drei Prozent höheren Einnahmen der Verbundunternehmen. Die Zahl der beförderten Fahrgäste steigt nach derzeitigen Prognosen im Gesamtjahr um rund zwei Prozent auf rund 213 Millionen.
Schrittweiser Ausbau des Angebotes
Die Mitglieder der Verbandsversammlung haben beschlossen, den Zugverkehr im VVO weiter auszubauen. „Darüber können sich in einem ersten Schritt die Fahrgäste zwischen Königsbrück sowie Kamenz und Dresden freuen“, betonte Michael Harig, Landrat des Landkreises Bautzen und Vorsitzender des Zweckverbandes. „Wir binden mit einem ganzen Bündel an Verbesserungen den ländlichen Raum noch besser an die Landeshauptstadt an.“
Ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember fahren auf der Strecke nach Königsbrück die Züge auch samstags im Stundentakt statt wie bisher alle zwei Stunden. Auf der Strecke von Dresden nach Kamenz fahren die Züge zukünftig auch an Sonntagen tagsüber stündlich. Darüber hinaus fährt auf dieser Strecke in den Nächten vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen ein zusätzliches Zugpaar. Somit kommen Einwohner des Rödertals auch noch um Mitternacht aus Dresden nach Hause. Neu ist ebenfalls ab 10. Dezember ein Direktzug, der früh am Morgen von Ottendorf-Okrilla über Dresden bis Altenberg fährt und nachmittags zurück. Das Angebot richtet sich vor allem an die Uhrmacher in Glashütte.
Ab April 2018 wird der S-Bahn-Verkehr zwischen Dresden und Pirna weiter verdichtet. In der Hauptverkehrszeit früh und nachmittags fahren die S-Bahnen, die bisher aus Meißen kommend am Dresdner Hauptbahnhof endeten, weiter bis Pirna. Zwischen der Landeshauptstadt, Heidenau und Pirna gibt es dann einen 10-Minuten-Takt. Mit der Ausweitung des S-Bahn-Taktes sind dann die vom Freistaat Sachsen geförderten und bei Bombardier in Görlitz hergestellten Wagen langfristig im Dresdner S-Bahn-Netz gebunden.
„Die zusätzlichen Bestellungen in dieser Höhe werden nur möglich durch die angehobenen finanziellen Mittel, die der Freistaat Sachsen den Verkehrsverbünden für den ÖPNV zur Verfügung stellt“, erläuterte Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO. Der Landtag hat beschlossen, die jährliche Mittelzuweisung an den VVO um über drei Millionen Euro anzuheben. Burkhard Ehlen: „Dieses Geld fließt jetzt schrittweise in die weitere Verbesserung des ÖPNV und die Fahrgäste haben einen unmittelbaren Nutzen davon.“
VVO-Tarif wird zum 1. August 2018 angepasst
Steigende Kosten für Energie und Personal sowie die Verbesserung des Angebotes in Dresden und der Region machen eine Tarifanpassung zum 1. August 2018 notwendig. Die Preise im VVO steigen um durchschnittlich 2,1 Prozent. „Die Mitglieder in der Verbandsversammlung haben zudem entschieden, die Preise für zwei Jahre festzuschreiben“, erläutert Burkhard Ehlen. Der Preis für eine Einzelfahrt in einer Tarifzone steigt um 10 Cent auf 2,40 Euro. Für längere Fahrten durch mehrere Tarifzonen steigt der Preis der Einzelfahrt um 20 bis 40 Cent. Die 4er-Karte bleibt trotz einer Anhebung um 40 Cent eine preiswerte Alternative für Gelegenheitsfahrer. Ermäßigte Einzel- und 4er-Karten bleiben im Preis unverändert. Erstmals seit vier Jahren werden Tageskarten für zwei Zonen und den Verbundraum um 50 Cent teurer, die Tickets für eine Tarifzone bleiben im Preis stabil. Die Preise der Monats- und Abo-Monatskarten, 9-Uhr- und 9-Uhr-Abo-Monatskarten steigen leicht zwischen einem und drei Euro. So wird beispielsweise die Abo-Monatskarte für Dresden, die Preisstufe A 1, um einen Euro erhöht und kostet dann 51,90 Euro. „Zusammen mit der Tarifanpassung wird bei den Monatskarten, Abo-Karten und JobTickets die kostenfreie Mitnahme ausgeweitet“, erklärt Burkhard Ehlen. „Zukünftig können auf diese Tickets zum Normalpreis auch in der Woche ab 18 Uhr ein weiterer Erwachsener und bis zu vier Schüler kostenfrei mitgenommen werden.“ Bisher galt diese Regel nur an Wochenenden und Feiertagen. Die Verbandsversammlung hat zudem nach intensiver Diskussion beschlossen, die an ein Kalenderjahr gebundene Jahreskarte vorerst nicht wieder einzuführen. Allerdings hat die Verbandsversammlung die Prüfung der Wiedereinführung eines Skontos beschlossen und behält sich eine erneute Entscheidung vor.
Das Gebiet des VVO umfasst neben der Landeshauptstadt Dresden die Landkreise Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und den westlichen Teil des Landkreises Bautzen. Mit Bussen, Straßenbahnen, Nahverkehrszügen und Fähren befördern 14 Unternehmen jährlich rund 210 Millionen Fahrgäste, die mit einem einheitlichen Tarif unterwegs sind.
Pressemeldung des:
Verkehrsverbund Oberelbe GmbH
Leipziger Str. 120
01127 Dresden