Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Betriebsqualität
In seiner heutigen Pressekonferenz zum Thema „Übergangskonzept bis zur Elektrifizierung der Strecke Chemnitz – Leipzig hat der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Betriebsqualität auf der Regionalexpress-Linie 6 vorgestellt.
Am 17. Juni 2018 wurde durch das Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) über die Weiterführung der Planung für den infrastrukturellen Ausbau der Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig informiert. Der Bund wird die Maßnahme vom „Potenziellen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans in den „Vordringlichen Bedarf“ aufnehmen. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist eine vollständige Elektrifizierung und der Bau zusätzlicher Begegnungsabschnitte für einen stabilen Betrieb.
Die Klarheit zum Streckenausbau ermöglicht nun den Aufgabenträgern die Umsetzung eines angemessenen Maßnahmenpaketes für eine verbesserte Qualität auf der Strecke für einen Übergangszeitraum aus heutiger Sicht von bis zu acht Jahren.
Der ZVMS hat gemeinsam mit dem ZVNL (Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig) dafür in der Vergangenheit eine Reihe von Varianten geprüft und am Donnerstag, den 28. Juni 2018, in nicht-öffentlicher Sitzung über die Realisierung eines konkreten Übergangskonzeptes für die Strecke entschieden. Dieser Grundsatz-Beschluss mit mehreren Komponenten soll ab dem 1. Quartal 2019 die Qualität auf der Strecke bis zur Elektrifizierung verbessern und den täglichen Betrieb stabilisieren.
Zum Übergangskonzept gehören ein verändertes Fahrzeugkonzept, die ortsnahe Instandhaltung der Züge in Chemnitz, eine verbesserte Fahrgastinformation sowie eine mögliche Direktverbindung zwischen Chemnitz und Berlin.
Die Kosten für die Investition in die gebrauchten Fahrzeuge und für deren Re-Design werden rund 11 Mio. Euro betragen. Diese werden zu 50 % aus der Förderrichtlinie ÖPNV (RL ÖPNV) durch den Freistaat Sachsen und zu 50 % durch die Aufgabenträger ZVMS und ZVNL getragen. Den zusätzlichen Aufwand für die Betriebsdurchführung werden zu 38 % der ZVMS und zu 62 % der ZVNL tragen. Zusatzkosten entstehen durch die fünfte Wagengarnitur und eine bessere Ausstattung (z.B. Klimaanlage, W-LAN).
Instandhaltung: Derzeit erfolgt die Instandhaltung der Züge, die auf der Strecke Chemnitz – Leipzig zum Einsatz kommen in Delitzsch. Mit der künftigen Instandhaltung der Fahrzeuge im betriebsnahen Eisenbahnbetriebshof des Elektronetzes Mittelsachsen in Chemnitz soll eine höhere Verfügbarkeit gewährleistet werden. Die kurzen Wege ermöglichen zukünftig auch einen schnelleren Austausch der Wagen bei Störungen und erleichtern die Ver- und Entsorgung der WC-Anlagen.
Fahrgastinformation: Es wird durch die MRB eine Online-App für den Verkauf von Fahrausweisen und für Meldungen in Echtzeit eingeführt. Darüber hinaus wird der Fahrgastservice am Chemnitzer Hauptbahnhof durch die DB Station und Service AG mit der Verlegung der DB-Information zum Querbahnsteig verbessert. Hier beteiligt sich der ZVMS an den dafür notwendigen Investitionen.
Durchbindung von RB-45-Fahrten über Elsterwerda nach Berlin: Derzeit gibt es einen regelmäßigen Taktverkehr zwischen Chemnitz und Elsterwerda mit der RB 45. In Elsterwerda werden verschiedene jedoch unregelmäßige Anschlüsse Richtung Berlin erreicht. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, eine Früh- und eine Nachmittagsverbindung sowie gegebenenfalls eine zusätzliche Mittagsverbindung von Chemnitz über Riesa und Elsterwerda direkt nach Berlin aus der RB 45 heraus ohne Umstieg anzubieten. Die Untersuchungen dafür laufen aktuell in Zusammenarbeit mit der MRB. Für eine Betriebsaufnahme im laufenden Jahr 2019 finden derzeit die notwendigen Prüfungen und Abstimmungen mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg statt.
Pressemitteilung der Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH