Personalmangel und Hochwasserschäden behindern Bahnverkehr
Seit über vier Wochen ruht der Eisenbahnverkehr nach Hochwasserschäden zwischen Sebnitz und Bad Schandau, in den vergangenen Tagen rollten Ersatzbusse statt Züge zwischen Sebnitz, Neustadt und Pirna. Ausgerechnet in der touristischen Hochsaison ist der nördliche Bereich des Nationalparks Sächsische Schweiz nur schwer mit der Bahn zu erreichen. Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) fordert umgehende Maßnahmen.
„Wir können verstehen, dass die Wiederherstellung der Infrastruktur im international bedeutsamen Elbtal Vorrang vor Reparaturen im Sebnitztal hat“, erläutert Michael Geisler, Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Aufsichtsratsvorsitzender des VVO. „Aber vier Wochen nach dem Hochwasser erwarten wir von der DB Netz AG einen verbindlichen Zeitplan und die zügige Wiederherstellung der Gleise für die Nationalparkbahn.“ Der Verkehr der Linie ist derzeit geteilt: Seit dem Abschluss von Bauarbeiten in der Tschechischen Republik fahren im Abschnitt Rumburk – Sebnitz wieder Züge, zwischen Sebnitz und Bad Schandau setzt die DB Regio Busse ein und dort müssen die Fahrgäste zur Weiterfahrt nach Děčín wieder in den Zug umsteigen.
Auf der Regionalbahnlinie RB 71 zwischen Sebnitz, Neustadt und Pirna mussten in den vergangenen Tagen ebenfalls Züge durch Busse ersetzt werden. Nach Aussagen der Mitteldeutschen Regiobahn, die die Strecke noch bis Dezember betreibt, steht aktuell nicht ausreichend Personal zur Verfügung. „Wir können nicht hinnehmen, dass die Fahrgäste immer wieder unter der mangelhaften Leistung leiden müssen“, betont Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO. „Wir erwarten, dass das Unternehmen bis zum Ende des Verkehrsvertrages eine zuverlässige und vertragsgemäße Arbeit leistet.“
Das Gebiet des VVO umfasst neben der Landeshauptstadt Dresden die Landkreise Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und den westlichen Teil des Landkreises Bautzen. Der kommunale Zweckverband ist für den Schienenpersonennahverkehr verantwortlich. Darüber hinaus kooperiert er mit den kommunalen Verkehrsbetrieben und gestaltet einen einheitlichen Tarif. Jährlich sind über 200 Millionen Fahrgäste im VVO unterwegs.
Pressemitteilung der Verkehrsverbund Oberelbe GmbH