Der Umbau des Chemnitzer Hauptbahnhofes wurde am Dienstag, dem 27. November 2018 in der Staatsgalerie Stuttgart mit einer Anerkennung bedacht. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) war der Bauherr dieses Vorhabens und hat die in Berlin ansässigen Bauingenieure BuroHappold Engineering sowie die Berliner GRÜNTUCH ERNST ARCHITEKTEN für den Umbau des Hauptbahnhofes verpflichtet.
Eine zehnköpfige Fachjury aus Bauingenieuren und Architekten hat den 2016 fertiggestellten Umbau des Hauptbahnhofes aufgrund einer „sensiblen und intelligenten Ingenieurleistung“ und der Transformation des Gebäudes in einen „lichtdurchfluteten, modernen Ort“ ausgewählt. Die Bauingenieure konnten mit dem neuen Hauptbahnhof „einen wesentlichen Impuls für weitergehende infrastrukturelle und urbane Entwicklungen geben“.
Der Umbau des Hauptbahnhofes wurde im Rahmen der ersten Ausbaustufe des Chemnitzer Modells realisiert. Er startete 2009 mit dem Freizug des Gebäudes. Anschließend wurde die Bahnsteighalle aus den 1970er Jahren bis auf die Tragstruktur zurückgebaut und sämtliche Einbauten aus der Fassade entfernt. Architektonisches Highlight ist die für einen Großstadtbahnhof einzigartige weiträumige Öffnung der Bahnsteiganlagen für eine umsteigefreie Durchfahrt der Bahnen vom Umland ins Stadtzentrum. Um die gewünschte Offenheit zu realisieren, musste ein neues Tragsystem entwickelt werden, das möglichst ressourcenschonend auf dem Bestand aufbaut. In sechs Metern Höhe beginnend, wurde entlang der Mauerstraße und Georgstraße eine Gesamtfläche von 3800 Quadratmetern mit einer Membranfassade aus rund 100 mattierten, pneumatischen ETFE-Folienkissen als Hallenabschluss verkleidet. In den Stunden der Abend- und Morgendämmerung leuchten rund 3850 LED-Lampen hinter den Folienkissen und lassen farbige und bewegte Muster über die Fassadenwand gleiten.
Der Architektenentwurf wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2017 mit dem „WAF Award“ des World Architecture Festivals in der Kategorie „Transport Completed Buildings“ und einer Auszeichnung beim „best architects award“ sowie im Jahr 2018 mit dem 3. Preis des „polis Awards“ in der Kategorie „Reaktivierte Zentren“ und dem Architekturpreis der Stadt Chemnitz. Die Transformation war außerdem nominiert für den „Deutschen Lichtdesign-Preis“ und den Preis des Deutschen Architektur Museums DAM in Frankfurt am Main.
Pressemitteilung der Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH