Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen ist seit 5. November 1997 für Schienenpersonennahverkehr zuständig. 182 Mio. Zugkilometer bestellt – Vergleich: 4550 Mal die Erde umrundet. Verbandsvorsitzender Sven Schulze: „Kommunale Struktur ist Erfolgsrezept“
Der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen wird 25 Jahre alt. Mit Gründung am 5. November 1997 war er vor allem für die Bestellung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in der Region zuständig. Weitere Aufgaben kamen im Laufe der Jahre hinzu.
Rückblick: Mit der Bahnreform 1994 ging die Verantwortung für den Schienenpersonennahverkehr auf die Bundesländer über. Sachsen dezentralisierte die Verantwortung ab Ende 1998 weiter, gab sie an Kreise und kreisfreie Städte. Diese gründeten sachsenweit Zweckverbände. Im mittelsächsischen Raum schufen die damaligen Kreise Aue-Schwarzenberg, Annaberg, Mittleres Erzgebirge, Chemnitzer Land, Zwickauer Land sowie die Städte Chemnitz und Zwickau den Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS). Das Verbundgebiet erstreckt sich aktuell über 5115 Quadratkilometer, bedient 1,2 Mio. Menschen. Nach Kreisreformen sind heute die Verbandsmitglieder der Erzgebirgskreis, der Landkreis Mittelsachen, der Landkreis Zwickau und die Städte Chemnitz und Zwickau.
Aufgaben, die der ZVMS bis heute erfüllt:
Bestellung SPNV: 1999 waren dies 7,2 Mio. Zugkilometer bei drei
Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). In diesem Jahr werden es 9,9 Mio.
Zugkilometer bei neun EVU sein. In Summe kommen seit Gründung 182
Mio. Zugkilometer zusammen. Das entspricht etwa 4550 Erdumrundungen – oder anders ausgedrückt:
Alle zwei Tage fahren die vom ZVMS
bestellten Züge eine Distanz, die einer Erdumrundung entspricht.
Erstellung des Nahverkehrsplans auf Grundlage der Fahrpläne der
Verkehrsunternehmen der ÖPNV-Aufgabenträger und der SPNV-Planungen des ZVMS Anwendung des gemeinsamen
VMS-Tarifs im Verbundgebiet Einnahmeaufteilung der Verkehrsunternehmen.
Der ZVMS ist zuständig für die notwendige Schülerbeförderung im Freigestellten Schülerverkehr (FSV)
Der Zweckverband ist überdies seit 2005 Vorhabensträger für den Ausbau des Chemnitzer Modells.
Die wichtigsten Meilensteine sind
am 24. Mai 1998 erschien der erste Verbundfahrplan
am 1. Januar 2002 folgte der Start des gemeinsamen Verbundtarifs, der
für Eisenbahn-, Straßenbahn- und Buslinien gilt
Ausbau der Chemnitzer Modell-Stufen 0 (Stollberg 2002), 1 (Chemnitz
Hbf., Burgstädt, Mittweida, Hainichen 2016) und 2 (Thalheim, Aue
2022)
Übernahme der Drahtseilbahn Augustusburg (2005)
Vergabe des Elektronetzes Mittelsachsen (EMS) ab 2016 mit eigenem
Fahrzeugpool und Werkstatt
Neben der VMS GmbH mit 100 Prozent Beteiligung ist die City-Bahn Chemnitz (CBC, 50,004 Prozent), die als Eisenbahnverkehrsunternehmen die Linien des Chemnitzer Modells (Chemnitz-Bahn) bedient, ebenfalls ein ZVMS-Tochterunternehmen. Mit 33,34 Prozent ist der ZVMS überdies an der SDG Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft mbH beteiligt. Verbandsvorsitzender ist der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze: „Die kommunale Struktur im SPNV hat sich als erfolgreich erwiesen. Der Bedarf an Beförderungsleistungen und Infrastrukturumbau ist vor Ort sehr gut feststellbar. Zudem sorgen kurze Wege zwischen Verbandsmitgliedern, Verkehrsunternehmen und VMS GmbH für ein nahezu reibungsloses Miteinander.“
Pressemeldung der Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH