Untersuchung der TU Berlin und Bombardier zeigt nötige Maßnahmen auf
Das Dieselnetz im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) umfasst vier Nebenstrecken ab Dresden in die Westlausitz, ins Osterzgebirge und in die Sächsische Schweiz. Derzeit sind dort Dieseltriebwagen im Einsatz. Im Auftrag des VVO hat die Technische Universität Berlin gemeinsam mit Bombardier Transportation die Möglichkeit untersucht, Fahrzeuge mit einen batterieelektrischen Antrieb auf diesen nicht oder nur teilweise elektrifizierten Strecken einzusetzen. Der TALENT 3 Batterietriebzug (BEMU, von „Battery Electrical Multiple Unit“) von Bombardier kann unter Oberleitung als Elektrotriebzug und auf oberleitungsfreien Strecken im Batteriebetrieb fahren und Dieseltriebzüge ersetzen
„Die Studie hat uns aufgezeigt, welche Maßnahmen für den Einsatz dieser Züge notwendig wären “, erläutert Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO. „Aufgrund der Topographie und der Streckenlängen ist ein einfacher Austausch der Fahrzeuge nicht möglich.“ Neben Ladestationen an den Endpunkten wäre zudem eine abschnittsweise Elektrifizierung notwendig.
Lediglich die Linie Dresden – Königsbrück kann ohne Infrastrukturmaßnahmen von den Batterietriebzügen genutzt werden. Auf der Strecke Dresden – Kamenz wäre eine Ladestation in der Lessingstadt notwendig. Auf der Strecke zwischen Pirna und Sebnitz ist sowohl eine Ladestation in Neustadt (Sachsen) als auch die Elektrifizierung des Gleises vier am Bahnhof in Pirna Voraussetzung für den Einsatz der Züge. Auf der Müglitztalbahn wäre eine Ladestation in Glashütte einzurichten sowie die Elektrifizierung des Abschnittes zwischen Geising und Altenberg nötig. „Diese Ergebnisse spiegeln den derzeitigen Stand der Batterietechnologie wider“, erklärt Professor Dr. Dietmar Göhlich von der TU Berlin. „In den kommenden Jahren werden sich Akku-Kapazitäten weiter verbessern, so dass sich der Aufwand für neue Infrastruktur reduziert.“ Stefan von Mach, Technischer Leiter des Projektes von Bombardier ergänzt: „Im Zuge der Studie wurden Fahrten auf Basis des aktuellen Fahrplans simuliert. Auch Wendezeiten, Umlaufpläne und Sitzplatzkapazitäten entsprachen den aktuellen Gegebenheiten.“ Der VVO wird nun im Rahmen weiterer Untersuchungen unter anderem auch den Einsatz von Brennstoffzellen abwägen, um Alternativen zum Diesel-Betrieb auf den Strecken aufzuzeigen. Mit dem Start eines neuen Verkehrsvertrages im Jahr 2031 ist dann die Umstellung auf einen alternativen Antrieb vorgesehen.
Pressemitteilung der Verkehrsverbund Oberelbe GmbH