VMS-Pressemitteilung
ZVMS-Verbandsversammlung am 7. April 2017: Grundsatzbeschluss zur Realisierung des PlusBus-Netzes gefasst
Am 7. April 2017 fand die 76. ordentliche Sitzung der Verbandsversammlung des ZVMS statt. Die Verbandsräte haben dabei den Grundsatzbeschluss zur Realisierung des verbundweiten, im Nahverkehrsplan für den Nahverkehrsraum Chemnitz/Zwickau verankerten PlusBus-Netzes gefasst. Das PlusBus-Netz soll die Attraktivität des Gesamtsystems ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) in Ergänzung zum Schienenpersonennahverkehr SPNV) stärken.
Ziel des qualitativ hochwertigen Straßenpersonenverkehrs-Produktes “PlusBus“ ist die raumstrukturelle Erschließung abseits der SPNV-Strecken. Es sollen Mittelzentren mit den Oberzentren Chemnitz und Zwickau, Mittelzentren miteinander sowie bedeutende ÖPNV-Potentiale mit übergeordneten Zentren verknüpft werden. Mit Einführung des PlusBus-Netzes kommen allein im Erzgebirgskreis reichlich 600.000 km p.a. zum derzeitigen Leistungsangebot im Regionalverkehr hinzu.
Wesentliche Merkmale des Produkts „PlusBus“ sind direkte Linienführungen, bedeutende Verknüpfungspunkte und die Abstimmung der einzelnen Linien auf die entsprechenden SPNV-Strecken. Dabei sollen mit einer maximalen Übergangsdauer von zehn Minuten alle betreffenden Anschlüsse an den SPNV und an andere PlusBus-Linien gesichert sein.
Die PlusBusse verkehren täglich. Von Montag bis Freitag wird ein Ein-Stunden-Grundtakt angeboten, an Samstagen verkehren mindestens sechs, an Sonn- und Feiertagen mindestens vier Zugpaare.
Eine erste Stufe des PlusBus-Netzes betrifft folgende Relationen:
- Glauchau – Meerane
- Zwickau – Werdau – Steinpleis – Zwickau
- Zwickau – Wilkau-Haßlau – Kirchberg
- Chemnitz – Zschopau – Marienberg
- Chemnitz – Thum – (Geyer – ) Annaberg-Buchholz – Kurort Oberwiesenthal
- Chemnitz – Aue – Schneeberg/Schwarzenberg
- Annaberg-Buchholz – (Crottendorf – ) Schwarzenberg – Aue
- Annaberg-Buchholz – Mildenau – Marienberg – Olbernhau
- Chemnitz – Limbach-Oberfrohna
- Mittweida – Seifersbach – Frankenberg
- Mittweida – Rochlitz
- Freiberg – Großvoigtsberg – Nossen – Roßwein – Döbel
Fahrzeugbeschaffung für das PlusBus-Netz
Außerdem wurden zur Verbandsversammlung am 7. April 2017 die vorbereitenden Maßnahmen zur Beschaffung der notwendigen Fahrzeuge für die Bedienung der PlusBus-Linien beschlossen. Der Beschluss für die Durchführung der Fahrzeugbeschaffung wird dann wirksam, sobald die entsprechende Finanzierung gesichert ist. In Abstimmung mit den Aufgabenträgern für den Öffentlichen Straßenpersonenverkehr (ÖSPV) und den Verkehrsunternehmen wird der ZVMS in Kürze einen Fördermittelantrag beim Freistaat Sachsen stellen. Die Gesamtkosten der Fahrzeugbeschaffung betragen rund 17 Mio. EUR.
Es wurden bereits Pläne zum Fahrzeugtyp, zur Anzahl der zu beschaffenden Fahrzeuge sowie zu den Fahrzeuganforderungen konkretisiert: Bevorzugt wird der Einsatz von 12 Meter langen Bussen, die bei erhöhtem Fahrgastaufkommen mit einem Personenanhänger gekoppelt werden können. Hinsichtlich der Fahrzeugausstattung sind sowohl ein einheitliches Corporate Design der Busse, pro Fahrzeug zwei Sondernutzungsflächen für Rollstühle, Kinderwagen und Rollatoren sowie optische und akustische Fahrgastinformation vorgesehen.
Weiterhin werden die Fahrzeuge klimatisiert sein und über WLAN, Blindeninformationssystem (BLIS) sowie das Automatische Fahrgastzählsystem (AFZS) verfügen. Zur Beförderung von Fahrrädern werden im Sommerhalbjahr bei Bedarf auf ausgewählten Linien ein Fahrradanhänger oder eine Halterung am Fahrzeugheck zur Verfügung stehen.
Vorgesehener Zeitplan
Eine Inbetriebnahme der neuen PlusBus-Fahrzeuge auf dem Liniennetz der 1. Stufe ist frühestens ab Mai 2018 möglich. Aufgrund dessen wird die 1. Stufe in zwei Etappen realisiert: Unabhängig von der Lieferung der Fahrzeuge wird der Erzgebirgskreis gemäß des Beschlusses im technischen Ausschuss des Kreistages vom 9. Mai 2016 auf den in seinem Verantwortungsbereich liegenden PlusBus-Linien das fahrplanseitige neue Leistungsangebot bereits zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017 einführen. So kann schon ab Jahresende das Fahrplanangebot für die Fahrgäste auf diesen Linien deutlich verbessert werden. Mit der Lieferung der Neufahrzeuge und der Betriebsaufnahme der restlichen PlusBus-Linien als zweite Etappe können voraussichtlich im Frühjahr 2018 die angestrebte höhere Beförderungsqualität und das erweiterte Serviceangebot im gesamten PlusBus-Netz der 1. Stufe realisiert werden.